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USI-Dreikönigsturnier 2006 - Nachbericht

[Text: Wälder]

Nachdem ich meine vormittägliche Absage revidierte und die beschwerliche Krücken-Zugreise nach IBK auf mich nahm, wusste ich noch nicht welch überanstrengendes, abwechslungsreiches, zum totlachendes und skandalöses Wochenende mich erwarten würde. Nach dem ersten Koffeingetränk im Speisewagen kam mir die Überlegung, dass ein Klogang bei wackelndem Wagon wohl ein ernsthaftes Problem darstellen würde. Somit verzichtete ich auf weitere Flüssigkeitszufuhr. Dieser Mangel sollte sich (nicht nur bei mir) einige Stunden später bei weitem ausgleichen. Am Bahnhof warteten bereits Krückenhalterin Anne und Privatchauffeur Kon, später gesellte sich noch Koki „Die Gichtzehe“ Kohler hinzu. Pünktlich zum ersten Gruppenspiel gegen unsere Erzfeinde, den Hefianern (ihnen muss dass Weissbier an diesem Tag noch bitterer geschmeckt haben als sonst) erschienen wir in der Wettkampfhalle 40, um unsere Jungs zu unterstützen. Die Personalsituation entwickelte sich wie folgt: Unser Medizinmann Börni Maria K. experimentierte wohl zu viel an seinem eigenen Körper und musste aufgrund seiner „Zehe der Nation“ passen. Unser Vereinsoberhaupt („Ich bin der Obmann, nicht der Präsident!“) Ente M. ging geschwächt aufgrund eines grippalen Infektes ins Turnier. Zu den SF’lern Erol, Guggi, Buffy, Fischi, Mathe, Hilbil, Mandi und Ente gesellte sich noch unser Neumitglied Stefan „Der Urologenschocker“ Plut hinzu, der sich ohne Anpassungsschwierigkeiten in unsere Alkoholtruppe einfügte.

Das Auftaktmatch stellte sich bereits als Highlight des gesamten Turniers heraus und war gleichzeitig der Grundstein für den Aufstieg in die Zwischenrunde. Das erste Mal in der Vereinsgeschichte traten wir gegen unseren Intimfeind an. In Gedanken wohl bereits vor ihrem Kamillentee im Buffet wurden sie von unserem sicheren Kombinationsspiel überrollt. Nach zwei schön heraus gespielten Toren durch Hilbe und Wolfi „The Goladior“ H. mussten wir vorübergehend den Anschluss hinnehmen, doch im Gegenzug stellte unser Sensibelchen Martin H. mit einem schönen Kreuzeckschuss und Mandi mit einem ungewollten Heber die Kräfteverhältnisse klar.

Im zweiten Gruppenspiel gegen die Oldies verabsäumten wir, die zahlreichen Chancen zur Führung zu nutzen. Im weiteren Spielverlauf hatte aber auch der Gegner seine Möglichkeiten und so blieb es beim torlosen Remis.

In den weiteren Spielen reichte ein Gespräch zwischen Mandi und seinem Ex-Teamkollegen Aki „He Alter“ Duran und eine solide Defensive zu zwei weiteren Unentschieden und dem zweiten Gruppenplatz. Trapzon muss sich wie Marokko während dem Spiel Österreich-Deutschland 1982 gefühlt haben, was sie dann auch mit zahlreichen Nicklichkeiten im letzten Spiel zum Ausdruck brachten. Schiri Walter beherrschte aber die Ruhe, auch als er später einige Ausländerwitze bei der After-Game-Party zum Besten gab, und verhängte eine 2-Minuten-Strafe. Unser Powerplay glich aber eher einem aufgescheuchten Hühnerhaufen und wir konnten froh sein, dass wir uns anderen Dingen widmen konnten……

Was nun folgte fällt unter die Rubrik: „Wie schaffe ich es, um im weiteren Turnierverlauf möglichst am Arsch zu sein?“ Wie wichtig uns der Ausgleich des Flüssigkeitsverlustes war, erkannte man bereits daran, dass schon fast die Umkleidekabinen zugesperrt wurden und unser Team saß immer noch im Dress vor dem Gerstensaft in der Kantine. Nur Flo hatte Mitleid mit den Weizen-Trinkern und unterstützte sie aufgrund seiner Krankheit beim Kamillenteekonsum. Es half dennoch nicht, denn am nächsten Tag konnte Flo nicht mal mehr auf der USI erscheinen, aber sein Denkmal lebte in der Wettkampfhalle 40 weiter….

Als dann Hans mit seiner Soundanlage erschien, um das 20-Jahr Jubiläum des Turniers zu feiern und Melodien von Andrea Berg, Brunner&Brunner und Michelle erklangen und Guggi drauf kam, dass der Wodka-Bull 2 Euro kostet, konnte man erahnen, wie diese Nacht enden wird. Vor wir ins Cabana aufbrachen, lernten sich noch Walter und Wolfi lieben, jagte Kohli mir noch ne Blutgerinnungsspritze in den Oberschenkel und Guggi musste zugeben, dass seine Kondition eindeutig zu gut ist. Um dies zu ändern „fraß“ er einen Glimmer nach dem anderen. Insgesamt sollten in dieser Nacht ca. 60 Stk. seine Atemwege verteeren.

Im La Cabana wurden wir immer fröhlicher, keiner dachte an die Fortsetzung des Turniers, und mit fortgeschrittenem Abend wurden die Singles unter den SF’lern (und vielleicht auch andere) immer spitzer. Wälder versuchte bereits am Eingang seine Mitleidstour, Mandi’s Sponsorengespräche hatten wohl nur den Hintergrund um der Kellnerin möglichst nahe zu sein, wobei ihre zwei Argumente wahrlich nicht zu verachten waren. Pluti klapperte Tisch für Tisch ab und Buffy: kein Kommentar….

Die anderen Jungs waren zu sehr mit ihrem Dichtheitszustand beschäftigt: Erol fand zwei Mal seine Jacke nicht und verletzte sich bei der Heimreise am Knöchel, Mathe fand sich oberhalb dem Waschbecken im Klo wieder, nur Guggi suchte ständig sein Feuerzeug.

Szenenwechsel: Wälders Hormone spielten mittlerweile so verrückt, dass er alle Ratschläge von Papa-Simi ignorierte und seine behinderte Präsenz dem Plateau erwies, um halb fünf immer noch die halbe Kickerarmada im Schlepptau. Als Highlights stellten sich die Lehreinheit von Pluti’s Mund-zu-Mund Beatmungstechnik und Mandi’s Drei-Tage-Regenwetter-Gesicht heraus, als er seine nigel-nagel-neue Jacke nicht mehr fand, ehe sie Hilbe direkt unter unserem Tisch vom Boden klaubte. Nacheinander traten alle ihren orientierungslosen Heimweg an, als letztes auch Wälder, Pluti und eine dritte Person. Gerüchte wonach sich Wälder um die Flüssigkeitszufuhr der beiden anderen Personen sorgte, und in einer fremden Wohnung im O-Dorf den Kühlschrank räumte, müssen als Zeitungsente zurückgewiesen werden.

Sonntag, Mittag: Die Körpersprache sprach Bände. Fischer hätte man fast mit einem Tischtennisspieler verwechselt, so chinesisch waren seine Augen. Hilbe, so blass wie eine geschminkte mittelalterliche Hofdame und Mandi räkelte sich noch vor dem ersten Spiel genüsslich auf einer Holzbank. Er muss sich wie daheim im Himmelbettchen gefühlt haben, jedenfalls hätte man ihm gerne einen Plüschteddy in den Arm gedrückt. Nur Buffy war motivierter denn je, war auch als erster umgezogen und kritisierte, dass sich unsere Gegner bereits warmmachen.

Trotz des desolaten Gesundheitszustandes waren wir im ersten Spiel optisch hellwach. Der Vorteil, ein schnelles Hilbe-Tor. Nach dem zweiten Tor mussten wir nur noch den belanglosen Anschlusstreffer hinnehmen. Durch das Ergebnis des Spiels unserer Gegner in der Dreiergruppe reichte uns im zweiten Spiel bereits eine Niederlage mit 0:1. Man ließ nichts anbrennen und fuhr ein lockeres 0:0 ein. Mit diesem Ergebnis war aber unser Pulver verschossen. In den folgenden zwei Dreiergruppen ermittelte man die vier Halbfinalisten. Nachdem uns die Ländle-Connection mit zwei gleichwärtigen Blöcken überrannte, wobei man auch eindeutig zu offensiv agierte, mussten wir das zweite Spiel gewinnen. Aber auch dort wurden wir bereits in der ersten Minute ausgekontert und somit war die alkoholische Luft endgültig draußen.

Fazit: Grundsätzlich kann man mit einem fünften Platz durchaus leben. Für die Zukunft lässt sich jedenfalls mit Sicherheit aufbauen. Rätseln könnte man über unsere Leistungsstärke, wenn man bereits um 22:00 den Heimweg angetreten hätte, oder unsere Gegner gleich viel wie wir gesoffen hätten. Aber das schafft vermutlich eh keiner….

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